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Warum braucht man eine Belichtungsvariation?
Verschlusszeit
Die Verschlusszeit bestimmt, ob ich eine BEWEGUNG im Bild scharf oder verwischt habe:
SCHARF = kurze Verschlusszeit - - - - - VERWISCHT = lange Verschlusszeit
Die Verschlusszeit bestimmt auch, ob man VERWACKELT :
SCHARF = kurze Verschlusszeit - - - - - - - - - - - - - - VERWACKELT = lange Verschlusszeit
Das VERWACKELN ist leider nicht nur vom Benutzer, sondern auch von der Brennweite abhängig!
Merksatz:
Brennweite im Kleinbildformat = Mindestverschlusszeit um verwackeln zu vermeiden
Brennweite |
Mindest-Verschlusszeit |
|
30 |
1/30 |
|
50 |
1/60 |
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100 |
1/125 |
|
200 |
1/250 |
|
500 |
1/500 |
Nach diesen Beispielen erscheint es einfach: Je kürzer um so BESSER !
Puh… geschafft, aber…..
Nun kommt die Blende ins Spiel. Was macht die denn?
Blende
Die Blende bestimmt die Schärfentiefe im Bild.
Schärfentiefe oder Tiefenschärfe ist der Bereich der im Bild ohne Bewegung scharf ist.
Große Blende = wenig Schärfentiefe, Schärfe vorne ODER hinten - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - kleine Blende = große Schärfentiefe
In alten Zeiten war an jedem Objektiv eine Tiefenschärfenskala:
Die Funktion war ganz einfach: ----------------------------------------Die Tiefenschärfe ändert sich, wenn man sich nicht bewegt
Blende 16:Tiefenschärfe von 2,5m - unedlich ------------------bei gleicher Blende mit der Brennweite!
Blende 5,6:Tiefenschärfe von 4m - 9m -------------------------- Beispiel links 50mm Brennweite, hier 180mm.
Da es heute nur sehr wenige Objektive mit dieser schönen Anzeige gibt, hier Formeln für unsere Excel-Fans:
Anfang Schärfe = d • F • a2 / (f2 + d • F • a)
Ende Schärfe = d • F • a2 / (f2 – d • F • a)
f: Brennweite in mm
F: Blende
d: Unschärfekreis in mm (Früher 1/30mm, Canon 20D mit 8-MioPixel: 0,019mm)
a: Abstand in mm
Nach diesen Beispielen erscheint es einfach: Je kleiner um so BESSER !
Puh… geschafft, aber…..
Wie war es noch?
Kleine Blende und kurze Verschlusszeit = wenig Licht auf dem Sensor UNTERBELICHTUNG
Kleiner Hahn und kurze Öffnungszeit = wenig Wasser im Eimer
Was für ein Mist, die schönen Erkenntnisse gehen nicht! Was nun?
Nun kommt die Empfindlichkeit des Sensors ins Spiel. Was ist das?
ISO
ISO ist die Maßeinheit für die Empfindlichkeit des Aufnahmechip.
Kleine ISO Zahl z.B. 100 = wenig Empfindlichkeit für Licht (Wasserbeispiel = großer Eimer)
Hohe ISO Zahl z.B. 800 = viel Empfindlichkeit für Licht (Wasserbeispiel = kleiner Eimer)
kleiner Eimer - - GROßER Eimer
HOHE ISO - - - -kleine ISO
800 ISO- - - - - -100 ISO
Zusammenfassung
Aha! Kleine Blende und kurze Verschlusszeit und hohe ISO = richtiges Licht auf dem Sensor
Kleiner Hahn und kurze Öffnungszeit und kleiner Eimer = Eimer ist voll
Dies ist ja nun der Durchbruch für die Belichtung!
Dies wäre so, wenn es nicht einen Nachteil bei den hohen ISO-Werten gibt:
Das Bildrauschen oder einfach: grieselige oder bunte Punkte wo eine glatte Fläche ist!
Kleine ISO 100 -----------------------------------------Hohe ISO 800
JA, die Einstellung der Kamera ist immer ein Kompromiss!
Hilfe zum Kompromiss der Einstellung:
Lieber mit Blende 2,8, Verschlusszzeit 1/125 sek und 1600ISO ein Bild machen,
als mit einer ¼ Sekunde und verwackeln!
GUT
unbrauchbar- - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - unbrauchbar
ansehnlich - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - -ansehnlich
Eine verrauschte und nur zum Teil scharfe Aufnahme
ist immer besser als eine verwackelte oder eine zu dunkle!